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Machte Gott den Wal am vierten Tag?

Zur Theorie unseres Themas (ab 5. Bildungsstufe):

Machte Gott den Wal am vierten Tag?

Kennst du das? Du bist von etwas voll überzeugt und kannst es auch beweisen, doch niemand will dir glauben?


Bis ins 19. Jahrhundert hinein glaubten viele Menschen, dass Gott den Menschen erschaffen hatte. Die Geschichte kennt ihr: Adam und Eva. (Und noch heute wird uns das in der Schule so vermittelt, obwohl sogar der Papst mit Darwins Evolutionstheorie einverstanden ist.)


Illustriert von Alessandro Lonati | Bildquelle: Meisterdrucke
"Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand." - Charles Darwin

Doch dann kam ein englischer Gelehrter, der dieses Weltbild umgestoßen hat. Er hieß Charles Darwin und war einer der bedeutendsten Naturwissenschaftler aller Zeiten. Doch zu Beginn wollte ihm keiner glauben.

Geboren wurde Charles Robert Darwin im Februar 1809. Schon der kleine Darwin sammelte mit Begeisterung Muscheln, Steine und Insekten, beobachtete Vögel und hielt sich gerne in der Natur auf. Die Schule war ihm weniger wichtig und langweilte ihn meist. Aber die Naturwissenschaften und alles, was mit der Natur in Zusammenhang stand, interessierten ihn sehr.


Als junger Mann wollte er Arzt werden, sein Vater wollte dass er Pfarrer wird. So studierte er erst Medizin. Weil ihn der Unterricht aber bis auf wenige Ausnahmen langweilte und er auch kein Blut sehen konnte, wechselte er zum Theologiestudium (Religion). Im Studium lernter er, dass Gott der Schöpfer alles Lebens sei. Jedoch war Charles ein ungewöhnlicher junger Mann, der vieles hinterfragte. So auch das.


1831 im Alter von 22 Jahren erhielt er die Möglichkeit, als Forscher auf eine Reise zu gehen, die ihn an viele spannende Orte der Welt führen sollte. Auf der Reise sammelte Charles Darwin alles, was ihm in die Finger kam: Pflanzen, Insekten, Vogelfedern, Vogeleier und anderes. Auf den Galapagos-Inseln (Aufgabe: Suche in deinem Atlas die Galapagos Inseln) sah er wunderliche Echsen und riesige Schildkröten.


Nach Aufenthalten in Brasilien, Argentinien und Chile erreicht er 1835 die Galápagos-Inseln. Von dort segelt sein Schiff, die Beagle, über Australien und Südafrika zurück nach England © GEOlino

Die Finken sind schuld :)

Schildkröten, Spottdrosseln und vor allem ein paar Finken, die Darwin von den Galápagos-Inseln mitbringt, liefern dem Forscher die entscheidenden Hinweise für seine berühmte Evolutionstheorie. Er erkannte, wie sich verschiedene Tierarten aus gemeinsamen Vorfahren entwickeln können. Heute nennen wir das Evolutionstheorie.


Bild: dpa

Dabei schenkt der Biologe den faustgroßen Vögeln zunächst keine Beachtung. Er hält sie für Zaunkönige, Schwarzdrosseln und Kernbeißer, denn sie haben vollkommen unterschiedliche Schnäbel. Einige dieser Schnäbel sind dick und damit ideal zum Nüsseknacken, die längeren eignen sich besser zum Insektenfangen.

Erst ein herbeigerufener Kollege stellt fest: Bei den Vögeln handelt es sich um miteinander verwandte Finkenarten. Darwin vermutet darum: Diese verschiedenen Arten müssen jeweils auf unterschiedlichen Galápagos-Inseln entstanden sein. Und er weiß auch, warum: Weil Nahrung auf den Inseln knapp ist, herrscht dort ein ständiger Überlebenskampf.

Rein zufällig wurden irgendwann Finken mit dicken Schnäbeln geboren. Und die hatten große Vorteile gegenüber ihren anderen Artgenossen: Die Dickschnäbel konnten nämlich auch Nüsse knacken und hatten dadurch ein größeres Speiseangebot als die "normalen" Finken, die nur Samen fressen konnten.

Auf diese Weise entwickelten sich aus einer einzigen Finkenart viele neue - jede davon besetzt ihre eigene Nahrungsnische. Doch wie ein unsichtbarer Züchter lässt die Natur nur diejenigen Arten überleben, die sich am besten an ihre Umgebung angepasst haben.


Natürliche Auslese nennt Darwin dieses Prinzip. Den Begriff der natürlichen Auslese (Selektion) prägte Charles Darwin damit, mit dem er die Veränderungen innerhalb einer Art erklärte. Arten würden sich aufgrund von verschiedenen Einflüssen (beispielsweise ihrer Umwelt) entwickeln und verändern.

Darwin, der die Notizen von über 2000 Seiten auf seiner Reise angefertigt hatte, begann nun, diese zu sortieren und zu untersuchen. Dies gilt als Geburtsstunde der Evolutionstheorie.


Die Evolutionstheorie erklärt also die Entstehung und Entwicklung des Lebens auf der Erde. Darwin glaubte, dass alle Arten, also auch der Mensch, eine gemeinsame Abstammung aufwiesen. Eine längere Entwicklung, die Evolution, führte dazu, dass sich am Ende verschiedene Arten entwickelten.


Mit seinen Erkenntnissen hatte Darwin das Welt- und vor allem das Gottesbild erschüttert, denn nach Meinung vieler Menschen hatte ja Gott den Menschen erschaffen. Doch Darwins Theorie widersprach komplett den Aussagen der Bibel. Viele Leute machten sich über ihn lustig. Lange Zeit wurde behauptet, Charles Darwin hätte gesagt, dass der Mensch vom Affen abstamme. Das stimmt natürlich nicht. Darwin hatte nur erkannt, dass Mensch und Affe gemeinsame Urahnen gehabt haben könnten.


Die ganze Geschichte von Charles Darwin verbildlicht in diesem Video (44 min.)

Darwin litt häufig unter Schwächeanfällen und Atemproblemen. In ärztlicher Behandlung und daher nur langsam fortschreitend, konnte er erst am 22. November 1859 das berühmte Werk „Die Entstehung der Arten“ veröffentlichen. Darin aber stellte Darwin letztlich seine Theorie der Evolution dar und schaffte so einen entscheidenden Durchbruch in der Biologie.


Bis zu seinem Tod arbeitete Charles Darwin intensiv in diesem Bereich weiter. Er veröffentlichte bedeutende Folgewerke. Am 19. April 1882 verstarb er im Alter von 73 Jahren.



Zur Praxis unseres Themas:

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Fingerabdruck-Tiere | Bildquelle: iStock
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