𝒮𝒸𝒽𝓊𝓁ℯ 𝒾𝓈𝓉......wie ein schönes Gefühl, das ich jeden Tag wieder spüren möchte🤣
Aktualisiert: 24. Juli

Wie schafft man es, täglich ein positives Gefühl beim Lernen zu generieren?
Mit Erlebnissen.
Beim Lernen ein nachhaltiges (ganzheitliches) Erlebnis zu schaffen setzte ich mir als Ziel für die TAPOJA Akademie.
Die erste Frage die ich mir stellte:
Was beinhaltet ein Erlebnis?

Natürlich sollten es schöne und aufregende Erlebnisse sein. Manchmal können aber auch schlechte Erlebnisse motivieren - wie ich selbst erfahren durfte:
Als Freilerner-Mama wurde ich natürlich auch mal ins Büro des Familienrichters eingeladen. Schließlich war er in der Position sich ein Bild von mir und meiner Tochter machen zu müssen, da ich meiner Tochter ja die Schulpflicht verwährte (Ha, ha!). Der Familienrichter prägte mich an diesem Tag mit folgendem Satz: "Lernen kann nicht immer Spaß machen. Kinder müssen auch mal etwas machen, das sie nicht so gerne tun wollen. Das wird in ihrem Leben noch oft genug so sein und wir als Eltern haben die Pflicht in der Erziehung, sie frühzeitig darauf vorzubereiten!"
Unterbewusst musste ich kotzen. Sorry! Ich denke einfach eben nicht so. Man MUSS im Leben einfach überhaupt nie das machen was man nicht machen will. (Aber das ist ein anderes Blogthema :))
Was mir in den letzten Jahren auch besonders bewusst wurde: Wir alle lernen das Gleiche! Mittlerweile vergleiche ich die Schule ein wenig mit Mc XXX (Name der Fast-Food-Kette wird hier nicht erwähnt). Bei Mc XXX MUSS es überall auf der Welt gleich schmecken. In der Schule lernen alle Kinder ebenfalls das Gleiche. "Ich will aber nicht das Gleiche lernen wie alle anderen, ich will lernen was ICH lernen will. Weil es mich interessiert! Und ich will ja auch gar nicht so sein wie alle anderen!" - so meine Tochter (übrigens jetzt 13).
Nun ja. Alles ist ja nicht schlecht was man in der Schule so lernt. Nur manches davon benötigen wir nicht wirklich. Aber auch diese Entscheidung ist individuell. Und deshalb finde ich es auch wichtig, dass sich Eltern gemeinsam mit ihren Kindern mit dem regulären Lehrplan einmal auseinandersetzen. Beziehe dein Kind mit ein in die Entscheidung, was es von diesem Lehrplan lernen möchte und was nicht. Nur weil du empfindest dass es nicht mehr sinnvoll ist über den 1. Weltkrieg etwas zu lernen, heißt das nicht, dass dein Kind daran nicht interessiert ist.
Und dann kam es zur zweiten Frage:
WIE SCHAFFE ICH ERLEBNISSE MIT LERNINHALT?
"Nicht der Stoff entscheidet über die Bildung, sondern die Form." (Paulsen, 1903)
Wichtig beim Erlebnislernen ist es für die Kinder mittendrin, statt nur dabei, zu sein. Und natürlich dass die Kinder selbst entscheiden, welches Thema sie interessiert. Anschließend lasse ich gerne alle mir bekannten Lernstrategien und Lernhilfen miteinfließen und die Kinder selbst entscheiden, welche für sie ansprechend sind. Sei es malen, basteln, aufschreiben, gestalten,...
Nehmen wir als Beispiel einfach mal das Thema Ökosystem Wald. Hier passen einfach unzählige Projektarbeiten rein mit denen man bleibende Erlebnisse schaffen kann. Sei es ein Wurmcafe bauen, um Humus und Regenwürmer zu verstehen, oder eine eigene Pilzfarm zu bauen, um mehr über Pilze herauszufinden. Und auch hier gilt es wieder, deinem Kind auf Augenhöhe zu begegnen. Vielleicht hat es ja auch selbst Ideen für Projekarbeiten.
Auch die Lerninhalte lassen sich spannend aufbereiten. Sei es die Hörbuch-Variante, eine PowerPoint-Präsentation, ein Film oder Video, Rätsel uvm. Man kann die Kinder auch die Theorie selbst herausfinden lassen, mittels eigenem Blog oder eigenem Podcast. Dies erfordert Eigeninitiative für Recherchen. Und dabei entdeckt man oft neue Themen die einen interessieren können. Eine Neverending-Story des Lernens ohne jemals das Gefühl zu haben, dass es sich hierbei um Lernen handelt.
"Was du mir sagst, das vergesse ich. Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich. Was du mich tun lässt, das verstehe ich." (Konfuzius)
DIE SACHE MIT DEM KURZ- UND LANGZEITGEDÄCHTNIS
Alles in allem klingt super spannend und logisch. Doch wäre da nicht noch die Sache mit dem Kurz- und Langzeitgedächtnis.
Wie bringe ich nun das Gelernte ins Langzeitgedächtnis? Ich habe ein Erlebnis geschaffen, Motivation geschaffen, etwas dabei gelernt, ohne es als Lernen zu empfinden...
Nun sitzt es in meinem Kurzzeitgedächtnis. Jedoch eben nur für kurze Zeit. Erinnern wir uns an das Babythema aus dem letzten Blogartikel. Wie lernen Babys? Durch Beobachten, Nachahmung und Wiederholen. Selbst wenn das Erlebnislernen positive Erinnerungen schafft, ist dennoch der Lerninhalt etwas was wiederholt gehört um ins Langzeitgedächtnis zu wandern. Und wir alle wissen, wie das Wort WIEDERHOLEN auf unsere jungen Menschen wirkt :)
Immer und immer wieder den gleichen Lernstoff durchzukauen oder auswendig zu lernen - das kennt man aus der Schule nur zu gut. Nimmt aber viel zu viel von der Lernmotivation und zerstört die Begeisterung zum Lernen.
Aus Vera Birkenbihls Beiträgen hörte ich immer wieder heraus, wie wichtig Verknüpfungen sind (Synapsen bilden).
Meine Lösung: Das Gelernte nochmal wiederholen, aber ein anderes Erlebnis daraus machen! Um den Bereich Erlebnislernen für oben genanntes Thema, Ökosystem Wald, einzubauen, dem empfehle ich unser Breakout-Thema: "Im Bann der Waldfeen".
...mittlerweile gelingt mir das schon recht gut und macht die TAPOJA Akademie für mich so besonders. Die Akademie ist MEIN Erlebnislernen. Oder meine ganz private Neverending-Story des Lernens. Natürlich mit Wiederholungseffekt 🤣)